2018 Fehmarn mit Hund


Unser erster Urlaub mit Hund. Gabi hat eine Unterkunft auf Fehmarn gebucht, wo Hunde erlaubt sind und das Grundstück eingezäunt ist. Also packen wir unsere Sachen ins Auto und los gehts. Es ist der 11. August 2018 und das Wetter ist sommerlich. Die 150 km von unserem Wohnort bis nach Fehmarn sind schnell erledigt. Da wir noch etwas früh sind bis der Schlüssel für das Haus abgeholt werden kann, erkunden wir schon mal einen Teil der Insel.

In Wulfen gehen wir ein wenig spazieren und schauen den Windsurfern zu, die hier auf dem Campingplatz sind und die Bucht zum Surfen nutzen. Fiete begeistert sich für den Seetang, der auf dem steinigen Strand zuhauf zu finden ist.

Um 15 Uhr können wir den Schlüssel holen und beziehen unsere Unterkunft. Auf den ersten Blick macht es einen guten Eindruck, obwohl nicht überall Staub gewischt wurde. Das Haus steht im Ort Landkirchen. In der Nähe gibt es einen Bäcker und auch andere Geschäfte, die zu Fuß gut erreichbar sind.

Am nächsten Tag machen wir uns auf die Suche nach Hundestränden auf Fehmarn. Unser erstes Ziel ist Wallnau, im Westen der Insel. Wir stellen auch hier fest, dass der Strand aus Steinen und Seetang besteht und auch das Wasser sieht nicht so aus als wenn man dort unbedingt baden möchte. Es ist sehr einsam hier und heute etwas frischer, so das wir nur spazieren gehen am Strand.

In Wallnau gibt es auch einen großen Hühnergott-Stein zu bewundern, den wir für ein Fotoshooting nutzen.

Den Rest des Tages verbringen wir auf unserem Grundstück, wo es im Garten auch ein Strandkorb gibt, der sofort von Fiete okkupiert wird.

Rund um das Haus ist ein kleines Industriegebiet und es schließen sich Felder an, so dass wir dort spazieren gehen und in einer alten Eisenbahnanlage einen Geocaching-Punkt in der Lampe der Weiche entdecken.

Am Montag ist der Norden der Insel dran, Niobe heißt unser Ziel. Aber vorher ging ich mit Fiete noch einmal durch die Felder nahe unserer Unterkunft. Gelegentlich konnte man hier Hasen auf dem Feld sehen und dann war Fiete kaum noch zu halten.

In Niobe gibt es ein Denkmal, was auf meinen Geburtstag hinweist. Allerdings stimmt die Jahreszahl nicht. Im Jahr 1932 kenterte hier das Segelschiff Niobe der Reichsmarine und versank.
Eine Rah, von dem Wrack der Niobe herbeigeschafft, schmückte den Mast als Symbol auf dem Denkmal.

Hier ist auch das Naturschutzgebiet „Grüner Brink“ und durch das machen wir unseren Spaziergang. Man kann dort Vögel beobachten und die Ruhe genießen. In der Ferne sieht man die Fährschiffe, die in Puttgarden anlegen, denn das ist nicht weit von hier entfernt.

Für Fiete finden sich auch ein paar Vierbeiner, die ebenso hier ihren Spaziergang machen. Einige lassen sich auch von dem kleinen Fiete beschnüffeln. Frei laufen lassen können wir ihn hier nicht, denn es ist ein Naturschutzgebiet und sobald er eine Spur aufgenommen hat, sehen wir ihn nie wieder. Wir stellen fest, nicht alle Hunde haben immer einen intelligenten Blick drauf.

Pflanzen kann man hier natürlich auch fotografieren.

De Nachmittag wird wieder im Haus verbracht und Gabi macht sich auf in der Nähe ein paar Brombeeren zu pflücken, die es hier zuhauf neben noch anderen Früchten und Disteln gibt.

Am Dienstagmorgen lerne ich einen Nachbarn kennen, keinen Urlauber, eher ein einheimischer Wutbürger, der mich blöd anspricht als ich mit Fiete auf dem Weg zum Bäcker hin. Originalton: „Wir mögen hier keine Fremden und wenn ihr Hund hier hinkackt, schmeiße ich Ihnen das vor ihre Tür“. Leider traf mich diese Triade so unvorbereitet das ich erstmal sprachlos war. Ich kam mir vor wie in einem Tatort, in dem Charlotte Lindholm auf dem platten Land ermittelt und die Einheimischen ihr eher ablehnend gegenüber stehen. Zur Warnung an andere Urlauber, hier ist das Haus wo der Wutbürger, übrigens mit eigenem Hund, sich verbarrikadiert hat.

Heute geht unser Ausflug in den Südosten der Insel nach Staberhuk. Dort gibt es einen Leuchtturm und eine kleine Steilküste. Der Leuchtturm Staberhuk wurde im Jahr 1903 erbaut, er markiert den Fahrweg zwischen Kieler- und Mecklenburger Bucht. Hier finden wir auch die Flagge der Insel Fehmarn. Sie zeigt eine goldene Krone im blauen Meer.

Gabi hat einen schönen Rundweg rausgesucht, vom geparkten Auto zum Leuchturm und zurück geht der kleine Kurs. Fiete hat seinen Spass und beobachtet die Wasservögel auf unserem Weg.

Es gibt aber auch sonst noch viel neues für Fiete zu entdecken und es muss erstmal untersucht werden, ob es essbar ist.

Bis zum Mittag halten wir uns in dem Gebiet auf, es ist kein Badewetter heute, aber der Strand dort in dem Gebiet an der Steilküste ist etwas freundlicher und wir beschließen bei gutem Wetter hier noch einmal einen Versuch zu starten.

Mittwochmorgen sieht das Wetter schon besser aus. Heute steht Orth und Flügge als Ausflugsziel auf dem Programm. Beides liegt eher im Westen von Fehmarn. Der Hafen Orth ist ein kleiner idyllischer Platz mit ein paar Restaurants. Ein Restaurant, das Piratennest, war bereits einmal im Jahr 2010 im Fernsehen zu sehen. Peter Zwegat mit „Raus aus den Schulden“ versuchte damals das Lokal zu sanieren.
Der Name Orth bedeutet im Plattdeutschen „Spitze“, „Landvorsprung“.

Vom Hafen hat man einen guten Blick auf die Fehmarnsundbrücke und auch das Flügger Leuchtfeuer, den Leuchtturm von Flügge.

Wir fahren ein Stück Richtung Leuchtturm und machen uns dann zu Fuß auf den Weg zum Leuchtturm. Dort angekommen gibt es für Gabi und Fiete etwas zu essen, während ich den Leuchtturm zu Fuß erklimme und die beiden von oben sehen kann. Sie sind aber mit Essen beschäftigt und würdigen mich keines Blickes.

Zum Schluss unseres Tagesausflugs kommen wir unvorbereitet am
Jimmy Hendrix Gedenkstein vorbei. Das Love-and-Peace-Festival (auch Festival der Liebe) war ein Musikfestival mit insgesamt etwa 25.000 Besuchern, das vom 4. bis 6. September 1970 auf der Ostseeinsel Fehmarn beim Leuchtturm Flügge stattfand. Auf dem chaotisch verlaufenen Event hatte Jimi Hendrix seinen letzten Festival-Auftritt, bevor er am 16. September 1970 im Ronnie Scott’s Jazz Club in London zusammen mit Eric Burdon ein letztes Mal live zu sehen war.

Auf dem Rückweg kommen wir in Sulsdorf an einer Gaststätte vorbei und ich erinnere mich, dass ich hier Ende der 90er Jahre mal eine Unterkunft im Rahmen eines Inliner-Kurses hatte.

Der Donnerstag soll nun endlich unser Strandtag werden, an dem wir ausprobieren wollen, ob Fiete schwimmen kann. Wir haben den Strand in Staberhuk als Ziel ausgesucht. Den Morgen verbringen wir noch auf der Terrasse unseres Hauses. Fiete weiß noch nichts von der neuen Erfahrung, die er heute machen wird.

Gegen 11 Uhr geht es dann los zum Strand. Nachdem wir ein akzeptables Plätzchen gefunden haben, schnappe ich mir Fiete und gehe so ca. 20 Meter mit ihm auf dem Arm ins Meer. Dort wird er zu Wasser gelassen und macht sich automatisch mit Schwimmbewegungen auf den Weg zum Ufer, wo Gabi ihn bereits in Empfang nimmt. Prüfung bestanden, ich trage allerdings ein paar Kratzer am Oberkörper davon, da Fiete zuerst nicht von der Aktion begeistert war.

Am Abend gibt es noch einen ausgiebigen Spaziergang von mir mit Fiete, wobei er eine Feldmaus aufspürt. Ich hatte mal die öffentliche Bibliothek auf Fehmarn ausgetestet, dort kann man für die Urlaubszeit kostenlos Medien leihen. Die Auswahl ist nicht besonders üppig, aber besser als nichts.

Freitag, einen Tag vor unserer Abreise, sind wir dann am Strand bei Puttgarden spazieren gegangen und schließlich auch noch in dem riesigen Schnapsladen zum Einkaufen gewesen. Ansonsten wurde die Terrasse zum Chillen genutzt.

Am Strand von Puttgarden gab es Schafe zu sehen und Fährschiffe, die ein- und ausliefen.

Zuerst bin ich in den Border Shop gegangen, dort gibt es drei Etagen nur mit Alkohol und ganz oben dann auch andere Waren, wie z.B. Süssigkeiten. Ich habe mich nur informiert, zum Shoppen ist Gabi rein gegangen und ich habe mit Fiete draußen gewartet. Schließlich kam Gabi mit ihrer Beute wieder raus und es ging zurück zur Unterkunft.

Erst gegen Abend haben wir uns dann wieder auf den Weg gemacht und sind zu einem Mais-Labyrinth in der Nähe des kleinen Flugplatzes Neujelingsdorf gefahren. Wir waren fast die einzigen Gäste und es gab nur einen Kasten, wo das Eintrittsgeld eingeworfen werden konnte. Im Maislabyrinth selbst gab es Schilder zu finden, die man sich notieren sollte und die gefundenen Buchstaben sollten dann ein Lösungswort ergeben. Wir haben zwar nicht alle Schilder gefunden, das Lösungswort aber mutmaßlich trotzdem heraus bekommen und die Lösungskarte in den Kasten gesteckt. Leider haben wir bis heute nichts mehr davon gehört.

Nachdem wir dem Labyrinth entkommen sind, machten wir noch ein paar Bilder vom Flugplatz und dann ging es zurück zum Haus.

Samstag war Abreisetag, wir packten am Morgen unser Gepäck und machten noch ein paar Erinnerungsfotos von dem Haus und Grundstück. Fiete drückte sich vor dem Aufräumen und schlief auf einem Sessel.

Unser Fazit zu dem Haus: Für 2 Personen mit Hund ganz gut geeignet. Kleine Kinder könnten im zweiten Schlafzimmer auch gut untergebracht werden. Das Grundstück ist eingezäunt und der Hund kann frei laufen, wenn nicht der Kläffer von den Nachbarn stören würde. Die Einrichtung ist plüschig, aber angemessen. Die Couch ist etwas unbequem, wenn zwei Erwachsene und ein Hund darauf verweilen wollen. Nervig war der Einheimische, der keine Fremden mag.

Auf der Rückfahrt machten wir noch kurz Halt im Ostseebad Dahme, welches ich zuletzt vor ca. 50 Jahren besucht hatte. Es machte einen sehr gepflegten Eindruck und die Strände waren tipp topp.

Gegen Mittag erreichten wir Hamburg und freuten uns auf unsere eigenen Betten. Fazit: Fehmarn ist nicht für einen Badeurlaub geeignet, da gibt es schönere Strände an der Ostsee. Für Surfer ist es wohl prima und zum Spazieren geeignet. Es ist meist sehr windig und fast alle Leute sind freundlich.

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