2016 Oktober in Budapest


Gabi war in Ihrer DDR-Jugend oft in Budapest und fand es sehr schön dort. Ich hatte es bisher noch nicht geschafft, dort einmal vorbei zuschauen. Also machten wir uns auf den Weg. Mit dem Auto sind wir von Hamburg nach Berlin gefahren und haben es dort auf einem Parkplatz abgestellt. Von dort hat uns ein Shuttle zum Flugplatz Tegel gebracht und es ging um 17:30 Uhr los nach Budapest.

Unser Hotel lag zwischen dem Stadtwäldchen und Puskàs Ferenc Stadion. Von dort aus haben wir alles zu Fuß gemacht. Das Hotel war ganz ok, es heißt Lions Garden Hotel und hatte 2016 vier Sterne.

Budapest ist die Hauptstadt und zugleich größte Stadt Ungarns. Mit über 1,7 Millionen Einwohnern ist Budapest die zehntgrößte Stadt der Europäischen Union. Die Einheitsgemeinde Budapest entstand 1873 durch die Zusammenlegung der zuvor selbstständigen Städte Buda, Óbuda, beide westlich der Donau, und Pest östlich der Donau. 

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Am 1. Oktober, eigentlich unser erster voller Tag ging es um 9 Uhr los. Wir sind vom Hotel Richtung Park gegangen. In dem Park war eine Protestaktion und eine Art Jahrmarkt aufgebaut.

Dann sind wir zum Ungarischen Landwirtschaftsmuseum gekommen. Es befindet sich in der Burg Vajdahunyad. Wir haben es uns allerdings nur von außen angeschaut. Dort gab es diverse Handwerksstände und ein Spielmannszug gab sein Können zum besten.

Dann kamen wir an der Anonymus Statue vorbei. Anonymus ist ein bedeutender Autor im mittelalterlichen Ungarn, der die Siedlungsgeschichte der Magyaren in 57 Kapiteln niederschrieb. Er berichtete auch über die Namen der Stammesführer, doch die meisten Historiker halten die Angaben, die in Anonymus’ Chroniken erscheinen, nicht für authentisch. Wir kennen ihn ja eher im Internet, wenn sich ein Autor nicht zu erkennen gibt.

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Vorbei an der Eissporthalle kommen wir auf den Heldenplatz, dort dominieren das Millenniums- und das Heldendenkmal, umgeben von der Kolonnade. Zu finden ist der Platz im Stadtteil Pest. Dort markiert er das Ende der Andrássy út und ist das Tor zum Stadtwäldchen (Városliget), dass sich mit seinen Alleen direkt hinter dem Platz erstreckt. Zur Rechten und Linken säumen Kunstmuseen den Heldenplatz. Der Heldenplatz ist Weltkulturerbe der UNESCO.

Dort steigen wir in einen Sightseeing-Bus, der uns etwas von der Stadt zeigen und uns zur Donau bringen soll. Es gibt viele alte Gebäude zu sehen. Wir kommen u.a. am Palace Hotel und dem Ost-Bahnhof, der der wichtigste der drei großen internationalen Bahnhöfe der Hauptstadt Budapest ist.

Dann ging es über die Donaubrücke hinauf zur Zitadelle. Die Zitadelle ist ein Festungsbau auf der Spitze des Gellértberges. Er wurde aus den Erfahrungen der Märzrevolution 1848/49 heraus errichtet, als der Ungarische Reichstag seine Unabhängigkeit vom Hause Habsburg-Lothringen erklärte und die Republik ausrief, woraufhin die österreichische Armee unter Beistand von russischen und kroatischen Truppen eingriff und den Aufstand niederschlug. Heute gehört die Zitadelle zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Freiheitsstatue an der südlichen Spitze der Zitalle und ein paar weitere Statuen.

Weiter unten ist ebenfalls noch eine Statue zu sehen, es handelt sich um Gerhard von Csanád, den ersten Bishof der Diözese Csanád.

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Den Berg hoch zur Zitadelle gab es Absperrungen für die Budapest Urban Games, was das genau sein sollte konnte ich nicht erkennen. Auf jeden Fall sind Leute auf Skateboards den Berg runter gefahren. Von dort oben hat man auch einen tollen Blick auf die Stadt und die Donau.

Dort oben gab es auch einen Hütchenspieler mit seiner Truppe, die Touristen abziehen wollten, zu sehen.

Dann nahmen wir wieder einen HopOn HopOff-Bus und fuhren zurück auf die andere Donauseite. In der Nähe der Markthalle stiegen wir aus und besuchten diese dann auch.

Danach ging es weiter mit dem HopOn HopOff-Bus zur Budavári Sikló. Das ist eine Standseilbahn in Budapest. Sie führt vom Donauufer auf den Burgberg. Dort war eine längere Schlange und Gabi hat sich brav angestellt während ich Fotos gemacht habe. Die Standseilbahn wurde 1870 eröffnet und ist eine der ältesten Standseilbahnen. Sie überbrückt einen Höhenunterschied von 51 m.

Oben angekommen ist man am Burgpalast. Es ist das größte Gebäude Ungarns und ist als königliche Burg (Királyi Vár) bekannt. Genutzt wird der Burgpalast heute überwiegend von Museen, aber auch für repräsentative Anlässe der ungarischen Regierung.

Anschließend haben wir uns noch von außen die Matthiaskirche im Burgviertel angesehen. Die Matthiaskirche – offiziell Liebfrauenkirche (Nagyboldogasszony-templom) – war die erste Kirche auf dem Schlossberg. Sie ist als Teil des UNESCO-Welterbes eingetragen. Hier fanden die Krönungszeremonien von Karl I. Robert von Anjou (1309), Franz Joseph I. (1867) und Karl IV. (1916) statt. Sie ist deshalb auch unter dem Namen „Krönungskirche“ bekannt.

In dem Viertel, so hatte es Gabi in Erinnerung, sollte es ein Cafe mit absolut leckerem Kuchen geben. Schnell fanden wir es und nachdem wir einen Sitzplatz ergattert hatten, wurde auch ein schönes Stück Torte verspeist.

Wieder zurück vom Burgviertel sehen wir direkt an der Donauseite das Parlamentsgebäude. Es sieht schon sehr imposant aus. Wir laufen noch eine ganze Weile an der Donau entlang.

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Irgendwann kommen wir in ein Einkaufsviertel, wo ein paar Straßenkünstler die Passanten unterhalten. Wir ruhen uns etwas aus und sehen ebenfalls zu. Dann haben wir den Harley Davidson Shop gefunden und halten Ausschau nach einem T-Shirt.

Der Hunger führt uns schließlich zu einer Pizzeria, denn Budapest ist nicht wirklich auf Vegetarier eingestellt.

Ein Starbucks Geschäft, wo wir eine Tasse kaufen, finden wir schließlich auch.

Es gibt in Budapest viele Schuster, die noch per Hand anfertigen. Ich finde ein tolles Paar Schuhe, welches auch einen Preis gewonnen hat. Leider ist das Unikat nicht in meiner Größe vorhanden und soll dann 1.200 Euro kosten. Gabi findet auch ein paar tolle Schuhe, aber die Verkäuferin traut uns anscheinend nicht zu, dass wir Kunden werden. Sie muss bei jeder Frage jemanden anrufen und wir kommen so nicht weiter.

Langsam sind wir kaputt vom Laufen und Gucken und machen uns auf den Weg zurück zum Hotel. Es gibt immer wieder mal interessante Dinge zu sehen und zu fotografieren.

Langsam wird es dunkel in Budapest, kurz nach 19 Uhr erreichen wir erschöpft das Hotel. Kurz vorher kommen wir noch an einem Volksfest vorbei, es heißt Oktoberfest. Es sind draußen immer noch 22 Grad, ein toller Tag in Budapest.

Tag 2 in Budapest

Heute ist unser Ziel die Margareteninsel in Budapest. Die Insel liegt in der Donau zwischen den Stadthälften Buda und Pest und ist durch die Margaretenbrücke im Süden und d ie Árpádbrücke im Norden mit ihnen verbunden. Die Insel hat eine Länge von etwa 2,5 km, eine Fläche von 0,965 km² und ist durch ihre ausgedehnten Parkanlagen sowohl bei Touristen als auch bei der Budapester Bevölkerung als Erholungsort bekannt und beliebt. Private Autos sind auf der Insel verboten.

Wir laufen wieder bis zu dem HopOn HopOff-Bus und fahren anschließend mit einer kleinen Fähre zur Insel. Dort laufen wir einmal um die ganze Insel. Die Gebäude und Anlagen auf der Insel haben sicher bereits bessere Zeiten gesehen. Es gibt anscheinend auch ein Kurhotel (Grand Hotel, merkwürdigerweise stehen dort auch Autos).

Kurz vor der Árpádbrücke befindet sich der Japanische Garten von 1936 und der Spielbrunnen mit Neptun, der ein Treffpunkt für Musiker ist. Am Westufer der Margareteninsel liegt das Palatinus-Strandbad, ein Thermalfreibad mit Wellenbad, Wasserrutschen und Freizeitanlagen. Anscheinend hat es bereits die Saison beendet.

Wir schlendern zu Fuß durch die Gassen zurück zum Hotel. und finden vorher tatsächlich etwas versteckt ein vegetarisches Restaurant.

Die ganze Zeit über vom 30. September bis 03. Oktober 2016 war immer Traumwetter.

Am nächsten Morgen gibt es noch einen Blick aus dem Hotelzimmer auf die Kirche und dann verlassen wir unser Zimmer Richtung Flughafen, um nach Berlin zu fliegen, unser Auto zu holen und dann weiter nach Hamburg zu fahren.

Budapest ist schon sehenswert, trotzdem war Gabi etwas enttäuscht. Der verbliebene tolle Eindruck aus Ihrer Kindheit konnte leider nicht wiederholt werden. Es hat sich doch in den 40 Jahren einiges geändert.

 

 

 

 

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