2017 Auf Fünfländertour


Im Juli 2017 haben Gabi und ich mit der Harley eine Tour zu zweit durch Deutschland und die Anrainer-Staaten am Bodensee unternommen. Es sollten ca. 3.000 km werden.

5Laender

Tag 1: Von Hamburg über Retgendorf nach Wredenhagen

Gestartet sind wir in Hamburg bei bedenklichem Wetter. Unser erstes Ziel war in Retgendorf, dort haben wir die Mieter eines meiner Häuser besucht und sind anschließend weiter zu unserem heutigen Ziel an der Müritz gefahren.

IMG_5751

Es gibt erstaunlich viele Windmühlen auf der Strecke nach Mecklenburg Vorpommern. Unser Ziel war Wredenhagen, Wredenhagen ist ein kleines Dorf mit weniger als 500 Einwohner. Das beeindruckendste an dem Dorf war der große Stroh-Stier, der uns auf das Burgfest hinwies.

Die Geschichte des Dorfes ist eng mit der Burg Wredenhagen  verbunden. Bei dieser Burg fand an diesem Tag auch ein Fest statt. Wir kamen uns etwas wie die Einwanderer vor und wurden bei der Getränkevergabe etwas zurückgestellt behandelt. So verschwanden wir schnell wieder in unsere Unterkunft. Vom Essen her war man in dem Dorf nicht auf uns Vegetarier eingestellt. So ging ich hungrig ins Bett, Gabi hat sich noch an einem Kartoffelsalat versucht.

Tag 2: Von Wredenhagen über Ichlim, Berlin nach Leipzig

Nachdem wir am Morgen unseren kleinen Gasthof verlassen hatten, sah es schon ziemlich bedeckt aus. Wir sind dann nach Sewekow gefahren, wo wir auf den Spuren von Gabis Vergangenheit gefahren sind. Denn hier hat Gabi mit ihren Eltern zu DDR-Zeiten Urlaub gemacht. In Ichlim stand das Hotel von früher noch und war auch in Betrieb. Menschen haben wir hier keine gesehen.

Als wir dann auch noch Kuhlmühle besucht hatten, goss es wie aus Eimern. Erst kurz vor Berlin klarte das Wetter auf. Mit ihren Eltern und dem Sohn wurde beim Griechen gegessen. Während am Himmel dunkle Wolken aufzogen, die nichts gutes verhießen.

Wir schafften es aber einigermaßen trocken nach Leipzig zu kommen. Auch auf dieser Strecke waren wieder einige Windmühlen zu sehen. Gegen 19:30 Uhr hatten wir unsere Unterkunft erreicht.

Tag 3: Von Leipzig über Juchhöh und Franzensbad (Tschechien) nach Regensburg

Ganz in der Nähe vom Hotel konnte man die mir von Briefmarken aus der DDR bekannten Buchstaben der Leipziger Messe sehen.  Wir kamen noch an dem Völkerschlachtsdenkmal vorbei und machten einen Fotostopp. Unmittelbar vor dem Denkmal befindet sich der künstlich angelegte See der Tränen, welcher die Tränen der Völker, die um die Gefallenen der Schlacht trauern, symbolisieren soll. Dieser war aber zur Zeit ausgetrocknet, wahrscheinlich wegen baulicher Maßnahmen.

Auf unserem weiteren Weg kamen wir noch an ein paar interessanten Dingen am Straßenrand vorbei.

Einen kleinen Stopp machten wir schließlich an einem Mohnfeld im Vogtland, da das Navi uns gerade etwas in die Irre gelotst hatte.

Eigentlich wollten wir nach Karlsbad in Tschechien, sind dann aber aufgrund mangelnder Zeit nur bis Franzensbad gefahren. Hier machten wir eine Pause und gönnten uns einen dicken Eisbecher. Franzensbad ist ein kleines ruhiges Kurbad mit etwas über 5.000 Einwohner.

Etwas über zwei Stunden später kamen wir in Regensburg, unserem heutigen Ziel, an. Ich war bereits vor fast 40 Jahren einmal in Regensburg und hatte es in guter Erinnerung. Es machte uns etwas Probleme unser Hotel in der Fußgängerzone zu erreichen. Das Motorrad musste etwas entfernt vom Hotel an der Donau abgestellt werden.  Das Wetter war gut, wir konnten gegenüber vom Dom essen und die Touristen beobachten.

Nach dem Essen ging es noch mal zum Motorrad, wir schauten uns das Treiben an der Donau an, bevor es zurück zum Hotel ging.

Tag 4: Von Regensburg über München nach Bad Wiessee (Tegernsee)

Heute ging es als erstes zur Walhalla, denn die wollte ich Gabi unbedingt zeigen. Leider war vor 40 Jahren das Wetter wesentlich besser und man konnte damals noch umsonst in die heiligen Hallen gehen. Seit 1842 versucht man hier zunehmend, eine gemeinsame nationale Identität in der Vergangenheit Deutschland zu finden. Gegenwärtig umfasst die Sammlung im Inneren 130 Büsten und 65 Gedenktafeln, die an Personen, Taten und Gruppen erinnern. Es wirkt auf mich sehr beeindruckend, da das Denkmal auf einem Berg angesiedelt ist und man vom Tal zum Monument aufgucken muss.

Weiter ging es über Landstraßen Richtung München, wo unser Ziel eine Starbuckstasse war, die unsere Bechersammlung um Münchner Tasse bereichern sollte. Leider gab es nur eine Tasse aus der neuen Serie, so haben wir die mitgenommen und dazu noch einen Kaffee und Kuchen genossen.

Gegen Abend kamen wir am Tegernsee an. In Bad Wiessee hatten wir unser Quartier. Bei gutem Wetter gingen wir am See spazieren und fanden ein ansprechendes Restaurant, wo wir Spätzle gegessen haben. Rund um den See standen interessante Skulpturen. Der Ort macht einen schönen Eindruck auf uns.

Tag 5: Von Bad Wiessee über den Sylvensteinstaussee, die Partnachklamm, Kloster Ettal nach Hohenschwangau

Gegen 10 Uhr 30 ging es am Morgen des nächsten Tages weiter. Den ersten Stopp machten wir am Sylvensteinsee. Zwischendurch gab es immer mal wieder ein wenig Regen, aber das war meist schnell wieder vorbei.

Gegen Mittag erreichten wir Garmisch-Partenkirchen. Hier haben wir uns etwas die Beine vertreten und ein paar Fotos gemacht.

Das Kloster Ettal ist eine Benediktinerabtei (Abtei zu den heiligsten Herzen Jesu und Mariä) im Dorf Ettal in Oberbayern und gehört der Bayerischen Benediktinerkongregation an. Die Abtei liegt rund zehn Kilometer nördlich von Garmisch-Partenkirchen und südöstlich von Oberammergau. Leider war die Brauerei zu dieser Zeit geschlossen.

Circa eine Stunde Fahrtzeit entfernt liegt das Schloss Linderhof. Inzwischen war es ziemlich warm geworden, trotzdem besuchten wir den Schlosspark bevor es  weiterging.

Um 16 Uhr konnten wir erstmals Schloss Neuschwanstein in der Ferne sehen. Unsere Unterkunft „Hotel Schlossblick“ sah ziemlich herunter gekommen aus, aber man hatte direkten Blick auf das Schloss. Fernseher oder Internet gab es nicht. Uns wurde gesagt hier sind zu 90% nur Asiaten als Gäste, die können sowieso mit den deutschsprachigen Programmen nichts anfangen. Das Schloss selbst haben wir uns nicht angetan, denn es wimmelte in dem Ort tatsächlich von unzähligen Chinesen. Irgendwo haben wir dann einen Kaiserschmarrn für uns gefunden. Fazit der ganze Ort ist nur auf Touristen eingestellt, die schnell abgefertigt werden.

Tag 6: Von Hohen Schwangau über Oberstaufen nach Lindau

Ein letzter Blick auf das Schloss vom Hotel aus und dann schnell weg hier. Nach einer Stunde Fahrzeit sahen wir eine Seilbahn. Die Sommerrodelbahn Oberstaufen „Hündle“ ist dort angesiedelt, wir holten uns Tickets und ab ging es mit der Seilbahn auf den Berg.

Da wir Motorrad-Klamotten anhatten machte das Wandern nicht wirklich Spaß, aber bis zum Gipfelkreuz haben wir es geschafft.

Weiter ging es nach Lindau am Bodensee. Top Wetter, schönes Städtchen. Hier machten wir eine Bootsfahrt über den See. Zwischendurch kamen dunkle Wolken, aber das Wetter hielt.

Wir sind dann mit dem Boot in Friedrichshafen ausgestiegen und haben uns die Stadt angeguckt. Leider hatte das Zeppelinmuseum  gerade zu gemacht und es fing an zu gießen. Wir nutzen die Zeit in einer Pizzeria und gingen dann wieder an Bord um nach Lindau zurückzukehren. Hier müssen wir wahrscheinlich noch mal her und vielleicht auch mit einem Zeppelin fliegen.

Tag 7: Mainau nach Schaffhausen

Heute sind wir zur Insel Mainau aufgebrochen. Die Insel im Bodensee ist von dessen Südufer über eine Brücke zu erreichen und verfügt über einen eigenen Schiffsanleger. Es leben weniger als 100 Menschen dort, sie ist auch bekannt als Blumeninsel und besteht eigentlich nur aus einem großen Park.

Wir sind mit einer Autofähre auf die Insel gekommen und haben vom Parkplatz die Insel zu Fuß erkundet. Was wiederum in Motorrad-Klamotten auch keine Freude war.

Kommt man, wie wir, zur richtigen Jahreszeit auf die Insel erwartet einen neben vielen Touristen auch ein Blumenmeer. Man kann hier gut 3 Stunden laufen und sich an der Schönheit der Flora und Fauna ergötzen.

Ich kann bestätigen hier gibt es noch Bienen, Wespen und ähnliches Getier.

Im See schwimmt eine etwas merkwürdige Konstruktion, die man hier nicht unbedingt erwartet. Es handelt sich um eine Event-Location. Interessant ist auch das Schmetterlingshaus, durch das man gehen kann. Wenn man Glück hat landen die Schmetterlinge auch auf der Hand.

Nach einer Stärkung, einem Salat, fahren wir weiter zu unserem heutigen Ziel: dem Gasthof Frohsinn in Schaffhausen. Nach dem wir unser Quartier bezogen haben, machen wir uns auf den Weg zum Rheinfall, diesmal ohne Motorrad-Klamotten. Der Rheinfall gehört mit zu den größten Wasserfällen in Europa. Er befindet sich in der Schweiz auf dem Gebiet der Gemeinden Neuhausen am Rheinfall im Kanton Schaffhausen (rechtsufrig) und Laufen-Uhwiesen im Kanton Zürich (linksufrig), rund vier Kilometer westlich, unterhalb der Stadt Schaffhausen.

Auf der Seite wo wir lang gegangen sind, ist leider nicht der optimale Aussichtspunkt, aber so haben wir noch mal 10 km Fußweg zurück gelegt und stärken uns mit überbackenen Röstis und einem Salat.

Tag 8: Winterthur, Uzwill (Schweiz)

Heute geht es darum ein paar Starbucks-Tassen aus der Schweiz zu bekommen. Unser erstes Ziel ist Winterthur, sie ist mit rund 112000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt der Schweiz

Wir sind erfolgreich mit den Tassen. Etwas schwieriger gestaltet sich das Einchecken im Hotel. Dort gibt es nur einen Automaten, keinen Portier. Man kommt hier nur mit Kreditkarte weiter. Irgendwann bekommt man einen Code, mit dem man einen Briefkasten öffnen kann in dem ein Zimmerschlüssel liegt. So etwas haben wir des Öfteren auf der Tour erlebt und kannten es bisher nicht. Das macht die ganze Sache anonymer und unpersönlicher, nicht schön und ärgerlich wenn es nicht so klappt.

Tag 9: St. Gallen, Bezau

Am Morgen regnet es mal wieder und es macht keinen Spaß in St. Gallen. Mit 75.000 Einwohnern gilt die Stadt heute als das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Ostschweiz.

Schnell einen Becher bei Starbucks geholt und ab geht die Post Richtung Bezau. Um 14 Uhr kommen wir am Hotel Zur Post von Susanne Kaufmann an. Gabi kennt das Hotel und schwärmt oft davon. Nun ist es mein Geburtstagsgeschenk, hier drei Tage zu verbringen.

Tag 10: Bezau

Heute bleibt das Motorrad einmal stehen. Das Wetter ist besser geworden und wir machen einen Spaziergang zur Dorfapotheke und in den Wald.

Der Waldpfad den wir uns ausgesucht haben, ist nicht besonders lang und nach ca. einer Stunde sind wir wieder am Anfang angekommen.

Was man fotografieren kann wird fotografiert aber viel zu sehen gibt es hier leider nicht.

Ein paar Kühe wundern sich als wir an einem Bauerhof vorbei kommen und schließlich landen wir wieder im Hotel und ruhen uns aus.

Tag 11: Bezau Lichtenstein Bezau

Heute geht es wieder auf das Motorrad, Lichtenstein steht auf dem Programm. Nach guten 75 Minuten haben wir das Land erreicht und passieren die Grenze.

Lichtenstein besteht praktisch aus einer interessanten Straße, dort kann man ein Eis essen und sonst nicht wirklich viel sehen.

Nach einer Stunde sind wir durch damit und machen uns auf den Rückweg nach Bezau und genießen den Abend bei einem vegetarischen Menü. Mein Fazit ganz schön hier, aber überteuert.

Tag 12 Bezau, Ochsenhausen, Ulm, Dinklsbühl

Gegen 11 Uhr räumen wir unser Zimmer und machen uns wieder auf den Weg.

In Ochsenhausen, wieder in Deutschland gibt es einen Eisbecher für uns. Eine Stunde später erreichen wir Ulm, stellen das Motorrad ab und gehen zum Münster.

Als wir kein Lust mehr auf Fahren haben, beschließen wir in Dinkelsbühl zu übernachten und sind überrascht wie schön die Stadt ist. Dinkelsbühl ist eine Stadt im Landkreis Ansbach in Mittelfranken. Heute ist die Stadt aufgrund des besonders gut erhaltenen spätmittelalterlichen Stadtbildes ein bedeutender Tourismusort an der Romantischen Straße.

Tag 13 Dinkelsbühl, Witzenhausen, Bad Harzburg

Wir verlassen am Morgen Dinkelsbühl und machen uns auf weiter Richtung Norden, machen einen kurzen Stopp in Witzenhausen und landen schließlich in Bad Harzburg.

Unser Hotel in Bad Harzburg ist recht zentral gelegen. Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, schlendern wir durch die Fußgängerzone und ich erzähle, dass ich als Kind hier immer mit meinen Eltern Urlaub machen musste.

Den Abend beschließen wir bei einem Italiener mit einer Pizza und einem Tiramisu.

Tag 14 Bad Harzburg

Heute ist Ruhetag, was das Motorradfahren betrifft. Wir machen uns zu Fuß auf zur Seilbahn, auch die gab es zu meiner Kindheit schon.

Oben angekommen sehen wir uns die Harzburg an oder besser das was davon übrig geblieben ist.  Die Höhenburg ist weitgehend verschwunden, lediglich Fragmente der Grundmauern und der Türme sowie der Brunnen sind erhalten.

Zurück geht es zu Fuß, denn wir wollen noch den Baumwipfelpfad besuchen, den gab es in meiner Kindheit noch nicht. Ganz schön und anscheinend sollte hier gleich auch noch eine Hochzeit in den Wipfeln stattfinden, wir sehen die Gesellschaft anrücken.

Wir sehen am Waldrand den Fingerhut stehen, schön anzusehen aber in hohen Dosen sehr giftig. Es gibt auch noch den Märchenwald aus meiner Kindheit und so wie es aussieht ist er unverändert geblieben. Wir gehen nicht rein, aber wir sehen die Werbung. In jeweils fünf beweglichen Bühnenbildern, mit über hundert handgeschnitzten Figuren, begegnet man mehrere der bekanntesten deutschen Märchen. Für Kinder bis 6 Jahre vielleicht geeignet.

Igor der Straßenbettler aus Minsk ist gerade nicht zu Hause. Und da wir noch ein Geschenk für einen guten Freund und seine Frau brauchen schlendern wir durch die Geschäfte. Wir finden ein Geschenk und ich sehe die Schlümpfe aus meiner Jugend, die damals 50 Pfennig pro Stück gekostet haben, jetzt für 4,49 Euro das Stück. Die Inflation hat einen neuen Sohn.

Tag 15 Bad Harzburg, Braunschweig, Hösseringen, Bad Bevensen

Vor der Abreise aus Bad Harzburg mache ich noch ein Foto von unserem außergewöhnlichen Badezimmer, über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Das Hotel Germania wird schon wissen was es macht.

Wir haben im Internet recherchiert, dass es in Braunschweig einen Starbucks gibt. Braunschweig liegt auf der Strecke nach Bad Bevensen, wo wir zu einer Feier wollen.

Leider gibt es in Braunschweig außer Jägermeister nicht viel interessantes zu sehen. Sie haben keinen eigenen Starbucks-Becher. Enttäuscht machen wir uns wieder auf den Weg.

Da wir recht früh unterwegs sind machen wir Pause im Museumsdorf Hösseringen, dessen Schild wir am Wegesrand gesehen haben. Gegen Abend erreichen wir dann Bad Bevensen, wo wir unser tolles Geschenk, zwei Kleiderbügel überreichen.

Tag 16: Bad Bevensen, Hamburg

Gegen 10 Uhr am Morgen verlassen wir unser Hotel, zwar nicht das gebuchte, aber wir wurden upgegradet, da etwas mit der Buchung schief gelaufen war.

Nach fast 3.000 km erreichen wir wieder Hamburg. Es war insgesamt eine tolle Tour. Deutschland und die Anrainerstaaten bieten viele Dinge die man sich angucken kann. Auch wenn das Wetter nicht immer mitgespielt hat, hat es uns gefallen und Spaß gemacht.