2017 Im Land von Feuer und Eis: Island
Geführte Island-Rundreise mit dem Veranstalter Arktis-Tours vom 25.03.2017 bis 01.04.2017
Letztes Jahr hatten wir bereits eine Lappland-Tour mit dem gleichen Veranstalter gemacht und waren begeistert. Deshalb fiel es uns auch nicht schwer die Island-Tour nach ähnlichem Muster durchzuführen.
Der Unterschied bestand hauptsächlich in der Gruppengröße und dem Fortbewegungsmittel.
Je größer die Gruppe, um so wahrscheinlicher ist es ein paar Mitreisende dabeizuhaben, die man gern in eine Gletscherspalte schubsen möchte.
Frühmorgens ging das Flugzeug von Hamburg über Kopenhagen nach Keflavik (Island) und von dort mit dem Shuttle-Bus nach Reykjavik (Dauer ca. 40 Minuten). Dort gibt es einen Inlandsflughafen, von dem wir weiter nach Akureyri fliegen sollten, wo wir auf den Rest der Reisegruppe und den Reiseleiter treffen sollten, die bereits ein paar Tage länger unterwegs waren. Leider war es so stürmisch das an diesem Tag kein Flug mehr ging.
Wir fühlten uns etwas allein gelassen, weder die Fluggesellschaft noch unser Reiseleiter, den wir telefonisch erreichten konnten, waren besonders motiviert uns zu helfen. Es hieß: „Suchen Sie sich ein Hotel und kommen sie morgen wieder zum Flughafen und versuchen es dann erneut“.
Also gingen wir in Vorleistung und suchten uns ein Hotel in Reykjavik, es ist ein teures Pflaster, die meisten Doppelzimmer fangen bei 300 Euro an.
Es gab noch zwei weitere Reiseteilnehmer, die das gleiche Schicksal mit uns teilten, wie wir dann am Flughafen feststellten.
Nach dem wir das Zimmer bezogen hatten, sind wir noch ein wenig durch Reykjavik spaziert und haben die Gegend erkundet. Durch den Sturm und die Kälte machte das aber nicht viel Spaß.
Das Hotel war ganz OK und am nächsten Morgen fuhren wir wieder zum Flughafen in der Hoffnung, dass die Maschinen wieder starten würden.
2. Tag: Akureyri & See Myvatn
Das Flugzeug flog tatsächlich und nach kurzem Flug kamen wir in Akureyri an, dort riefen wir den Guide an, der uns dort abholen wollte. Die Reiseteilnehmer, die bereits ein paar Tage mit dem Guide unterwegs waren, wurden erstmal bei einer Sehenswürdigkeit abgesetzt und dann fuhr der Tourguide zum Flughafen, wo er zwei Stunden später eintraf. Nach kurzem Briefing-Gespräch, der Tour-Guide musste sich auch erstmal ausruhen fuhren wir zu viert plus Guide los.
Die erste Station war der Godafoss Wasserfall (Götterwasserfall), wo wir bei schönem Sonnenwetter gut gelaunt ein paar Fotos geschossen haben.
Dann sammelten wir auf der weiteren Strecke die anderen Reiseteilnehmer ein und nun wurde es eng in dem Bus und es gab bereits Stress, denn jeder hatten schon seinen festen Sitzplatz und für uns blieben nur enge Nischen über. Was mir bei meiner Größe und der Thrombose in dem einen Bein Probleme bereitete. Ich hörte dann nur von einer Oma, dass man dann solche Reise lieber nicht unternehmen sollte und lieber zu Hause bleiben die bessere Alternative wäre. Wir waren nun zwölf Reiseteilnehmer in dem Bus mit Kofferanhänger.
Der „Ältestenrat“ beschloss schließlich das durchgetauscht werden sollte. Aber dieses wurde dann nur bedingt verwirklicht .
Später erreichen wir den See Myvatn (Mückensee, deren Anwesenheit konnten wir im März nicht feststellen). Dimmuborgir, ein Lavafeld und die Überreste eines Lavasees östlich des Sees Mývatn in Island war unsere nächster Stopp, hier konnten wir bizarre Lavaformationen und blubbernde Krater besichtigen.
Von da aus ging es zur Grjótagjá (dt.: „Felsspalte“), das ist eine Höhle mit kleinem See.
Sie liegt südöstlich von Reykjahlíð in der Nähe des Sees Mývatn an der Landstraße Nr. 860, direkt auf der hier sogar an der Oberfläche sichtbaren geologischen Verwerfungszone zwischen den Kontinentalplatten von Amerika und Europa. Die geothermale Aktivität bewirkt eine Erwärmung des unterirdischen Sees.
Jetzt ging es zu einem Aussichtspunkt von dem man einen schönen Blick auf den Fjord Eyjafjörður und die Berge hatte.
Ein Wärmekraftwerk ganz in der Nähe erreichten wir über zugeschneite Straßen. Menschen haben wir da nicht gesehen.
Am späten Nachmittag fuhren wir noch nach Namaskardh, was wir am nächsten Morgen erneut besuchten. Übernachtet haben wir in der Nähe des Sees. Gelegentlich sieht man kleine Steinhaufen, die im Abstand von 100-200 einen Treck darstellen sollen, der früher von den Einheimischen genutzt wurde.
Es gab diesen Abend wenig Wolken und ich machte meine Kamera bereit in der Hoffnung Polarlichter fotografieren zu können. Daraus wurde an diesem Abend leider nicht so viel, da es sich doch noch zugezogen hatte.
3. Tag Blubbernde Quellen und Wasserfälle
Am dritten Tag fuhren wir wieder in das Solfatarengebiet in die Gegend um Namaskardh, Das Gebiet ist für seine heißen Quellen, blubbernden Schlammlöcher zischenden Schlote bekannt. Es riecht nach Schwefel. Durch den Matsch und Schlamm sehen die Schuhe und Hose ziemlich schlimm aus, wenn man etwas näher geht um ein paar schöne Fotos zu machen.
Von da ging es zum Dettifoss Wasserfall. Ohne Schneeschuhe war es nicht einfach über die vereisten Wege zu dem Schauspiel zu kommen. Der Volumenfluss soll sogar größer sein als der vom Rheinfall in Schaffhausen. Im Winter kommt man nicht so gut an den Wasserfall ran zum fotografieren. Es gibt eine Aussichtsplattform aber viel sehen kann man da auch nicht, da permanent Spritzwasser in der Luft ist.
Früher sind die Leute einer Treck-Spur aus Steinen durch das Land gefolgt. Die Steinhaufen, die in gerader Linie durch die Landschaft führen erinnern an alte Zeiten.
Übernachtet haben wir in Egilsstaðir, mit 2393 Einwohnern (Stand 1. Januar 2017) die größte Stadt im Osten Islands. Hier haben wir als Vegetarier auch etwas zu essen in einem Imbiss bekommen. In den Hotels, wenn es überhaupt eine Mahlzeit gibt, ist meistens nichts vegetarisches dabei. Läden, Restaurants gibt es kaum, vielleicht haben sie auch im Winter eher zu. Die meiste Zeit haben wir uns von Sandwiches an der Tankstelle ernährt. Die Preise sind grundsätzlich gesalzen, etwas das 2,5fache zu den Hamburger Preisen.
Die Polarlichter waren heute Nacht mal kurz für 15 Minuten zu sehen. Bis ich mich aufgestellt hatte und meine Kamera bereit war, war wieder alles vorbei.
4. Tag: Die Küstenfahrt
Heute hatten wir eine längere Tour Richtung Süden vor uns. Wir sahen tolle Landschaften, Küsten und Fischerdörfer. Endlich sahen wir auch mal Rentiere, Herden von bis zu 100 Exemplaren grasten am Rande der Bergkette. Im Meer gab es riesige Schwärme bis 1.000 Tiere von Gänsen/Schwänen.
In einem kleinen Küstenort, ich glaube es war Hornafjördur, sahen wir zum ersten Mal die kleinen Elfenhäuschen und interessante Campingunterkünfte. Islandpferde kamen neugierig zum Strassenrand und ließen sich gerne fotografieren.
Wir übernachteten in The Thórbergur Center.
5. Tag: Fjorde, Gletscher und Eis
Auf dem Weg Richtung Süden können wir die faszinierende Fjordlandschaft und die kleinen Fischerdörfer bewundern die an uns vorbeiziehen.
Als erstes ging es zum Reynisfjara black sand beach, ein langgezogener schwarzer Strand mit an einigen Stücken weißen Kieselsteinen und dann wieder nur schwarze Steine, das sieht schon beeindruckend aus. Dazu kommen aber noch die leuchten blauen Eisschollen, die am Land liegen und im Wasser schwimmen. Man fühlt sich wie in einer anderen Welt.
Bald schon kommt der Vatnajökull in Sicht, Europas größter Gletscher.
Nun teilt sich die Gruppe auf, wir entscheiden uns mit einem Spezialfahrzeug eine extra Tour vor Ort zu buchen. Der Fahrer hält zwischendurch und lässt Luft in die Reifen rein oder raus, je nachdem was die unwegsame Strecke zur Gletscherhöhle fordert. Wir erfahren, das für diesen Winter genau heute der letzte Besuchstag ist, da der Frühling die Höhle sonst unpassierbar macht. Das Eis in der Höhle leuchtet hellblau, wunderschön und beängstigend zugleich. Man kann auf dem Gletscher auch geführte Snowmobil-Touren machen, das heben wir uns für nächstes Mal auf. Wir sehen diverse Gletscherspalten, deren Tiefe man nicht abschätzen kann.
Nachdem wir uns wieder mit dem Rest der Truppe zusammengefunden hatten, fuhren wir weiter zum Svínafellsjökull, eine Gletscherzunge des Vatnajökull. Eine gigantische Landschaft aus Eis und Stein. Wir finden eine Tafel auf der steht, das im Jahr 2007 hier zwei Deutsche verschwunden sind, die bis heute noch nicht gefunden wurden.
Dieser Ort war anscheinend auch ein Drehort für die Fantasy-Serie Games of Thrones.
Skeiðarársandur, ist eine Schwemmlandebene an der Südküste Islands. Dort findet man ein Denkmal, der 1996 durch den Gletscherlauf zerstörten Brücke.
Weiter ging es nach Kirkjubæjarklaustur ein kleiner Ort der unterhalb des auf einer Hochfläche gelegenen Sees Systravatn mit dessen Wasserfall Systrafoss am Gletscherfluss Skaftá liegt.
Im Westen davon findet man die Lavafelder Eldhraun, das Ergebnis eines Vulkanausbruchs welcher schon einige Zeit (1783) zurück liegt, der Ausbruch der Laka-Krater, der sogar Auswirkungen auf das weltweite Klima hatte. Eine moosbedeckte Hügellandschaft bedeckt das Gebiet.
6. Tag: Südküste
Der Tag beginnt mit fürchterlichem Wetter, es gießt und ist unheimlich windig, so dass Gabi und einige andere lieber im Bus bleiben. Ich denke, ich bin nun schon mal hier, dann muss ich auch raus und Fotos machen.
Da ich keine Regenhose mit hatte erreichte ich völlig durchnässt wieder den Bus und wurde wenige Kilometer später durch einen schönen Regenbogen entschädigt.
Nicht weit entfernt ist der Seljalandsfoss, ein Wasserfall, der sich in der Nähe von mehreren kleinen Wasserfällen befindet.
Man kann einen Weg hinauf unternehmen und von oben die Aussicht genießen. Zum Glück kam die Sonne durch und es machte Spaß die Stufen nach oben zu erklimmen und wieder trocken zu werden.
Ein kleines Volkskundemuseum besuchten wir auch, wo unter anderem ein doppelköpfiges Schaf ausgestellt war.
Ein wenig später kamen wir an den Ort, an dem der Vulkanausbruch war, der eine zeitlang den Flugverkehr wegen der Aschewolke lahmlegte.
Der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010 begann am 20. März. Der Ausbruch des Vulkans, der sich unter dem gleichnamigen Gletscher befindet, hatte über Island hinaus großräumige Auswirkungen. Insbesondere wurde Mitte April 2010 auf Grund der ausgetretenen Vulkanasche der Flugverkehr in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas eingestellt, was eine bis dahin beispiellose Beeinträchtigung des Luftverkehrs in Europa infolge eines Naturereignisses darstellte.
Jetzt kamen wir zu einem weiteren Wasserfall, wo ein Fotoshooting stattfand. Man konnte auch hinter dem Wasserfall rumgehen, worauf wir aber verzichtet haben. Ein kleiner Spaziergang führte uns noch zu einer Reihe weiterer Wasserfälle. Es gab auch einen Kiosk, zu Essen gab es da leider nichts für uns.
Die Übernachtung fand heute in einer schönen Umgebung statt und es gab eine Chance auf Polarlichter-Fotografie.
7. Tag: Der Goldene Zirkel
Am nächsten Morgen trafen wir gleich wieder auf eine Herde Island-Pferde, die ebenso wie wir das sonnige Wetter genossen. An einer kleinen Brücke über den Fluss Olfussa machen wir einen Fotostopp und klettern auf der felsigen Uferlandschaft.
Nach dem wir uns denn Gullfoss Wasserfall angesehen haben geht es weiter zu dem ältesten bekannten Geysir . Alle 5 bis 10 Minuten gibt es eine Fontäne, die 10-20 Meter in Luft fliegt.
In den Thingvellir Nationalpark ging es danach, hier sind wir ein paar Kilometer durch die Landschaft gewandert und haben Fotos geschossen. An diesem historischen Ort wurde auch am 17. Juni 1944 die Republik Island ausgerufen und 1994 deren Fünfzigjahrfeier begangen. Der Ort war in früheren Zeit bereits ein Treffpunkt der alten Stämme. Thingvellir liegt inmitten einer Grabenbruchzone und ist umgeben von vier aktiven Vulkansystemen, unter deren Einfluss die ganze Gegend steht.
Nun ging es zurück nach Reykjavik. Nachdem wir uns von den Mitreisenden verabschiedet hatten, einige wollten noch zur blauen Lagune, erkunden wir noch die nördlichste Hauptstadt der Welt, bevor wir die letzte Nacht in Island verbringen.
Das Wetter ist deutlich besser wie am Ankunftstag und so laufen wir noch durch die Fussgängerzone und suchen uns etwas vegetarisches zum Essen. Heute kommt uns Reykjavik deutlich freundlicher rüber.
8. Tag: Rückreise
Mit dem Shuttlebus fahren wir vom Hotel zum Flughafen Keflavik und nehmen den Rückflug nach Hamburg, wieder über Kopenhagen.
Island ist wirklich ein lohnenswertes Ziel und wir sind einheitlich der Meinung, dass wir uns das noch mal im Sommer ansehen müssen.
Wir haben kein Geld getauscht und meistens mit Karte bezahlt, wobei außer etwas zum Essen braucht man eigentlich kein Geld, denn die Hotels sind bereits im Rahmen der Tour bezahlt und Sehenswürdigkeiten sind in der Regel kostenfrei.
Eine Woche im Winter reicht für so eine Rundreise, im Sommer kann man sich getrost ein paar Tage mehr gönnen und in Ruhe die wunderschöne Insel genießen.