2014 Kuba vor der Öffnung
Im März 2014 entschieden wir uns Kuba einen Besuch abzustatten. Ich hatte DSDS mit Dieter Bohlen im Fernsehen gesehen und die Kandidaten wurden nach Kuba geschickt, um dort ihren Ausscheidungskampf durchzuführen. Mir gefielen die Häuser, die Menschen und die alten Autos, also buchten wir bei World Insight unsere Reise, die am 6.11.2014 starten und bis zum 26.11. 2014 dauern sollte.
Der Flug ging von Hamburg über Frankfurt nach Toronto und von dort nach Havanna.
Eine anstrengende An- und Abreise, die wir aber auf uns nehmen wollten.
Unser einheimischer, deutschsprachiger Reiseleiter wartete bereits am Ankunftsort auf uns. Zunächst stellten wir uns an, um etwas einheimisches Geld zu haben. In Kuba gibt es zwei offizielle Währungen, die eine für die Einheimischen „Peso Cubano“ und eine zweite für die Besucher, der „Peso convertible“ auch CUC genannt. Diesen mussten wir uns also holen und nach ca. einer Stunde Schlange stehen, waren wir im Besitz von ein paar CUCs.
Dann ging es zum Hotel erst mal schlafen. Es waren ca. 20 Personen, die mit uns an der Reise teilnahmen.
Tag 1 in Havanna
Übernachtet haben wir im Hotel Vedado, nicht gerade der Hit, aber wir hatten auch nicht gerade das Hilton erwartet. Bevor wir uns mit den anderen Reiseteilnehmern trafen sahen wir uns erst mal die Umgebung des Hotels an und machten ein paar Fotos.
Mit einem erstaunlich komfortablen Reisebus begann unsere Stadtbesichtigung mit einem Besuch des Revolutionsmuseums. Mit Freuden stellte ich fest, dass der 26. Juli ein nationaler Feiertag ist, das ist schließlich auch mein Geburtstag. Draußen stehen Armeeflugzeuge und Panzer, drinnen Gerätschaften und Bilder aus dieser Zeit.
In Havanna fahren, wie allgemein bekannt, viele alte amerikanische Limousine herum, immer wieder kamen wir während unserer Tour auch daran vorbei und machten Fotos.
Anschließend ging es zur Plaza de la Catedral, dort findet man bunt angezogene Kubanerinnen und Männer mit Zigarre, die man von Magazin-Covern kennt, und die sich gerne für einen Dollar fotografieren lassen.
Überall wird auf der Straße Musik gemacht, wir gehen vorbei am Café Taberna, bekannt aus dem Film „Buena Vista Social Club“ und weiter zum Franziskaner Kloster, wo wir ein paar coole Mönche finden. Gelegentlich findet man Bronzestatuen, deren Berührung an bestimmten Stellen Glück bringen sollen.
Es herrscht ein reges Treiben auf den Straßen und es gibt viel zu sehen, die alten Gebäude sind sehr schön, aber in keinem guten Zustand.
Wir laufen noch ohne die Gruppe durch die Straßen und lassen uns mit einem Taxi wieder zum Hotel fahren. In jeder Kurve muss der Taxifahrer mit der Hand die Türen zuhalten, da sie sonst während der Fahrt immer aufgeht. Die Innenverkleidung und das Sitzpolster in dem Auto existieren fast nicht mehr, trotzdem erreichen wir unser Ziel.
Abends geht es mit der Gruppe zur Kanonenschuss-Zeremonie, erst ziehen ein paar Soldaten in historischen Uniformen auf und bei Fackelschein wird dann um 21 Uhr ein Kanonenschuss abgegeben, das Zeichen in früheren Zeiten die Stadttore zu schließen.
Es ist ein schöner Blick von der Stadtmauer auf das beleuchtete Havanna.
Tag 2 in Havanna
Heute geht es mit dem Reisebus zum Platz der Revolution. Dort sind an den Häuserwänden große Bilder von Fidel Castro und Che Guevara zu sehen. Hier kann man sich auch einen Oldtimer mieten, denn die stehen hier für die Touristen bereit.
Das José-Martí-Denkmal ist der lange Turm auf dem Platz, es erinnert an den Vordenker für die Unabhängigkeit Kubas.
Der Cementerio Cristóbal Colón (dt. „Christoph-Kolumbus-Friedhof“) ist ein katholischer Friedhof in Havanna mit einer Fläche von etwa 56 Hektar und etwa einer Million Bestattungen. Man kann mit dem Auto dort reinfahren. Der Friedhof zählt zu einer der schönsten Nekropolen der Welt.
Wir machen anschließend einen kurzen Fotostopp am Malecón, der Uferstraße in Havanna. Hier wurden im Lauf des 20. Jahrhunderts zahlreiche repräsentative Bauwerke errichtet, darunter Luxushotels, zahlreiche Denkmäler und die Botschaft der USA, die über fünfzig Jahre nur den Status einer diplomatischen Interessenvertretung hatte.
Ungefähr in der Mitte des Malécons befindet sich das „Hotel Nacional“, das zum Weltkulturerbe gehört. Wir haben es von innen und außen genauer angesehen.
Wir haben noch eine Zigarrenfabrik besichtigt, in der aber leider das Fotografieren verboten war. Die Arbeiter und Arbeiterinnen haben dort einen Vorleser, der ihnen die Zeit beim Rollen der Zigarren vertreibt. Die Arbeiter versuchen uns kleine Zettel mit ihrer Telefonnummer zuzustecken, um so unter der Hand Zigarren an uns zu verkaufen.
Damit ist die Gruppenveranstaltung für heute beendet und wir machen uns allein auf den Weg. Wir nehmen uns einen Fahrer plus Beifahrer in einem Oldtimer, der uns noch zu ein paar Sehenswürdigkeiten bringt, die wir gern sehen möchten bzw. er uns vorschlägt. Dazu gehören Chinatown, die John Lennon Statue im Park obwohl die Musik früher von Fidel Castro verboten war. Wir bekamen auch noch Gelegenheit Rum und eine Zigarre für meinen Freund in Deutschland zu kaufen. Zum Fotoshooting durften wir auch mal vorne im Pink Panther sitzen. Auch bei diesem Auto war das Innenleben jenseits von Gut und Böse.
In einem Hinterhof bekamen wir dann auch noch eine Livevorführung mit Musik und Tanz, was sehr schön und farbenfroh war.
Nachdem wir recht zentral vom Fahrer wieder abgesetzt worden sind, machten wir uns noch einmal zu Fuß auf den Weg um weitere Fotos zu schießen.
Es gibt schon merkwürdige Bäume in Havanna, die Wurzeln wachsen überirdisch und in der Stadt gibt es unzählige Katzen, die auf der Straße leben.
Es dauerte nicht lange, da wurden wir von einem Mann angesprochen, ob wir uns Musik anhören möchten. Wir sagten Ja und er holte Frau und Kind und brachte uns zu einem Lokal, wo ein Mitglied des Buena Vista Social Club tatsächlich Musik machte. Anscheinend war es für ihn nun klar, das wir ihn und seine Familie zum Essen und Trinken in dem Lokal einladen sollten. Wir taten es auch und hatten Probleme sie später wieder los zu werden.
Mit einem Coco-Taxi und unzähligen Eindrücken von Havanna machten wir uns wieder auf den Weg zum Hotel. Wir hatten viel Spaß mit dem Fahrer und dem wackeligen Gefährt.
Tag 3 Fahrt ins Vinales-Tal
Das Valle de Viñales („Viñales-Tal“) liegt in der Provinz Pinar del Río, der westlichsten Provinz Kubas. Wir machen einen Zwischenhalt um einen Waldspaziergang mit Wildhüter in Las Terrazas, ein Wiederaufforstungsprojekt initiiert von Fidel Castro zu machen und erfahren einiges über Flora und Fauna in dem Gebiet. Heute ist es eine Künstlerkolonie, die wunderschön gelegen ist.
Nach zwei Stunden Wanderung kommen wir wieder im Dorf an und nehmen noch ein paar Getränke zu uns und dann geht es mit dem Bus weiter zu unserer heutigen Übernachtungsstation. Im Dorf finden wir noch ein aufgemotztes Motorrad aus DDR-Produktion.
Übernachtet haben wir im Hotel Rancho San Vicente in Valle de Viñales.
Tag 4 Viñales
Wir sehen uns den Ort an und wir entdecken ein vegetarisches Restaurant, es war das einzige Mal während der ganzen Reise, dass wir etwas anständiges für uns als Vegetarier zum Essen bekommen. Ein Feiertag in unserem Reisekalender, denn Fleisch ist auf Kuba anscheinend das wichtigste Nahrungsmittel.
Per Fremdenführer geht es heute durch das Viñales Tal. Der Weg geht durch eine Höhle, wo wir auf der anderen Seite des Berges wieder hinaus kommen. Dort gehen wir zu einem Bauern, der uns den Tabakanbau und das Rollen von Zigarren näher bringt.
Die Einrichtung in der Hütte ist ziemlich ärmlich, aber die Leute sind sehr freundlich zu uns.
Wir kommen noch zu einem anderen Bauern, bei denen es auch Pina Colada zu trinken gibt, er hat eine Baumratte gefangen und angekettet.
Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft und machen uns wieder auf die Wanderung.
Bevor es weitergeht, beobachten wir in Viñales noch wie der örtliche Busverkehr funktioniert. Entscheiden uns dann aber doch für die Weiterfahrt mit unserem Reisebus.
Tag 5 Auf nach Cienfuegos
Heute haben wir eine längere Fahrt vor uns, zum Abschied von Viñales holen wir uns noch mal einen tollen Blick auf das Tal und behalten es in guter Erinnerung.
San Cristóbal ist unser erster Zwischenstopp.
Am Nachmittag erreichen wir dann Cienfuegos, eine Hafenstadt, die früher das Zentrum für den Zuckerexport war. An den Herrenhäusern der früheren Zuckerbarone erkennt man noch deutlich, dass das ein lohnendes Geschäft war. Die Innenstadt macht einen sauberen Eindruck, der Hafen und die Schiffe haben dagegen sicher schon bessere Zeiten gesehen.
Auf der Terrasse einer Zuckerbaron-Villa haben wir eine tolle Aussicht, dazu gibt es Musik und einen Drink, so kann man es aushalten. Unser Guide gibt noch eine Einführung in kubanische Tanz-Rhythmen.
Tag 6 Trinidad – Der Unfall
Trinidad hat eine schöne Altstadt, wir sehen ein Fotoshooting von einem 15-jährigen Mädchen, das mit diesem Alter in die Gesellschaft eingeführt wird. Man könnte meinen sie wird schon verheiratet, denn Ihr Kleid erinnert an ein Brautkleid. Der Ort wo fotografiert wird ist natürlich eine schöne weiße Kirche.
Ein Restaurant mit großem Bereich erinnert an einen Biergarten, hier kann es sehr gemütlich sein, aber noch ist es nicht geöffnet. Das Schwein am Spieß vertrieb uns dann endgültig aus dem Lokal.
Es gibt in den kleinen Gassen viele Läden mit Kunstobjekten, besonders die Bilder gefallen uns sehr.
Durch eine offene Tür können wir in eine Schule reinschauen.
Vom Guide bekommen wir die Empfehlung umbedingt ins La Chanchanchara zu gehen und dort einen gleichnamigen Drink zu nehmen. Haben wir gemacht, der Drink war uns aber zu süß. Es gab Livemusik und Zigarren zu kaufen.
In einem Supermarkt konnten wir uns von dem Angebot der Waschmaschinen vor Ort überzeugen.
Auf der Straße werden Bananen verkauft und es stehen abenteuerliche Pferdewagen rum. Die Verkabelung in den Straßen ist wie überall in Kuba überirdisch.
Dann passiert es, Gabi knickt mit dem Fuß auf den unwegsamen Bürgersteig um und der Fuß schwillt schnell an. An ein Weitergehen ist nicht mehr zu denken. Gottseidank kommt der Guide vorbei, denn wir sind auf eigene Faust in der Stadt unterwegs gewesen. Schnell werden aus einem Shop erst einmal Eiswürfel geholt und in einer Plastiktüte zum Kühlen genutzt.
Wir humpeln zum Bus, der Fahrer lässt uns zusammen mit dem Guide bei einer Ärztin vor der Praxis raus. Gabi bekommt einen Rollstuhl und es wird ein Krankenwagen gerufen, der uns ins Hospital bringt. Der Untersuchungsraum im Hospital sieht aus wie in einem SAW-Horrorfilm und wir hoffen nur das Gabi hier nicht unter das Messer muss.
Der Fuß wird geröntgt und man diagnostiziert einen Bänderriss. Gabi erhält einen Gips und darf erstmal wieder mit. Es ist schon ein großes Glück, den Guide dabei zu haben, denn da wir die Sprache nicht sprechen und nicht wissen wie die Medizinische Versorgung auf Kuba funktioniert, wäre alles noch schlimmer. Handy und Internet gibt es hier für uns auch nicht. Eigentlich ist man auf Kuba auch in den Hotels völlig vom Rest der Welt abgeschnitten.
Tag 7 Trinidad – Ausruhen und Live Musik
Glücklicher Weise sind wir einen weiteren Tag in Trinidad. Unser Hotel liegt am Strand und so kann Gabi sich erst einmal von mir am Strand bedienen lassen. Die Kühlpakete wurden von mir in einer Hotel-Kühltruhe gelagert und regelmäßig ausgetauscht. Der Strand war ziemlich leer, nur ein Vogel im Wasser lenkte uns etwas ab.
Bis zum Sonnenuntergang haben wir so relaxt den Tag verbracht.
Während Gabi im Hotel blieb, fuhr ich mit den anderen Reiseteilnehmern am Abend zu einer Veranstaltung wo Livemusik gespielt und getanzt wurde. Im Casa de la Trova war sehr interessant, viele ältere Männer sitzen dort und zeigen Ihr Können, in dem sie auch Frauen aus unserer Reisegruppe auffordern. Ich habe eine CD von der Gruppe gekauft, die an diesem Abend Musik gemacht hat.
Mit wiegenden Hüften machen wir uns durch die Straßen zurück zum Bus, um wieder in das Hotel zu fahren. Ein gelungener Abend, schade das Gabi nicht dabei sein konnte.
Tag 8 Topes de Collantes
Topes de Collantes, ein Nationalpark In der Nähe von Trinidad ist unser heutiges Ziel. Dort kommt man allerdings nicht mit unserem Reisebus hin, deshalb steigen wir in einen LKW, der mich sehr an meine Wehrpflichtzeit erinnerte, aber viel cooler lackiert war und nicht in oliv daherkam. Gabi kam natürlich nicht mit, sie blieb im Reisebus.
Bei einem Aussichtspunkt gab es einen Stopp, dort konnte man sich einen schönen Überblick über die Gegend verschaffen. Es ging einen Pfad hinauf, dort waren kleine Löcher im Boden, wo Spinnen wohnten. Wir fuhren weiter bis ganz nach oben auf den Berg, dort befand sich ein Sanatorium. Es gab dort eine Reihe von grauen Motorrädern mit Beiwagen, die man sich anscheinend ausleihen konnte.
Als ich mich einmal auf eines der Motorräder gesetzt hatte, verließ mich das Vertrauen in die Fahrtüchtigkeit der Gefährte.
Mit einer Wildhüterin ging es nun auf zur Wanderung. Wieder lernten wir viel über Flora und Fauna. Wir haben Glück, denn viele Tiere sieht man hier nicht, aber einmal kann ich den kubanischen Nationalvogel Tocororo mit der Kamera einfangen.
Wir sahen Kaffeebauern und die Bohnen, die zum Trocknen auf dem Bogen gelegt wurden.
Bei einem Wasserfall gab es ein Fotoshooting und in einem kleinen See konnte man sogar Baden. Für Umzugsmöglichkeiten war auch gesorgt.
Nach der Wanderung gab es erst einmal eine Stärkung in netter Umgebung.
Hier wartet auch unser Bus mit Gabi, wir fuhren los und machten noch eine Pause an einem Obststand an der Straße wo es interessante Früchte gab.
Die Übernachtung war im Hotel Los Helechos in der Nähe von Trinidad.
Tag 9 Parque Natural
Nach dem Frühstück im Hotel ist wieder eine kleine Wanderung im Parque Natural Topes de Collantes angesagt.
Wieder sehen wir ein Mädchen was für ein Fotoshooting zurecht gemacht wird, diesmal sieht es nicht wie 15 aus, sondern eher jünger. Eine sehr arme Gegend, Kinder spielen in einem Haus, welches mit Dachziegelresten verputzt ist, mit einem Pappkarton.
Wir befinden uns im Valle de los Ingenios, dem Tal der Zuckerrüben. Es ist in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen. Insgesamt 75 einzelne historische Stätten wie Zuckermühlen, Kolonialhäuser und Sklavenunterkünfte wurden dabei berücksichtigt.
Eine bedeutende Attraktion ist der Torre de Iznaga im Zentrum des Tales, auch als Sklaventurm bekannt. Er diente der Beaufsichtigung der Sklaven auf den Zuckerrohrfeldern. Der siebenstöckige und 50 Meter hohe Glockenturm wurde von der Pflanzerfamilie Iznaga im Jahr 1816 erbaut. Die Sklaven wurden von der Turmglocke zur Arbeit gerufen und sie wurden auch von hier aus überwacht. Unruhe und Ansammlungen der Sklaven, die in Aufstände münden könnten, sollten so von den Aufsehern früh bemerkt werden. Heute gilt der Turm als Mahnmal. Man kann den Turm besteigen und einen weiten Ausblick über das Tal „Valle de los Ingenios“ genießen.
Auf dem Weg zum Turm müssen wir an einer Vielzahl von Straßenhändlern vorbei, die sich als sehr aufdringlich erweisen. Es werden Spitzendeckchen angeboten, die es bei uns in Deutschland kaum noch gibt.
Es gibt einen unbeschrankten Bahnübergang wo auch tatsächlich ein Zug vorbei fährt.
Übernachtet haben wir in der Nähe von Camagüey, heute haben wir eine lange Zeit im Bus verbracht und eine Strecken von über 300 km hinter uns gelassen. Verzweifelt versuchen wir im Hotel für uns etwas gesundes essbares zu finden.
Tag 10 Camagüey
Camagüey ist mit über 300.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Kubas. Es gibt eine noch sehr gut erhaltene Altstadt. Wir lassen uns von Fahrradtaxis durch die Stadt fahren, erkunden sie aber großteils auch zu Fuß. Durch die Fußgängerzone gehen wir zur Kathedrale.
Gabi humpelt mit ihrem Gipsfuß langsam durch die Straßen, denn sie möchte auch etwas von der Stadt sehen.
Perucho Figueredo, ein Poet, der für die kubanische Nationalhymne verantwortlich ist, hat seinen Gedenkplatz im Ort.
Tag 11 Wanderung in der Sierra Maestra zur Commandancia de la Plata
Übernachtet haben wir in einer sehr schönen Anlage mit dem Namen Villa Islazul Santo Domingo. Einziges Manko in den Holzhütten waren die Bienennester im Holz, so dass mancher noch in der Nacht die Hütte wechseln musste, um einigermaßen sicher zu sein.
Gabi konnte heute die Wanderung in den Bergen der „Sierra Maestra“ natürlich nicht machen, es ging mehrere Stunden in die Berge. Durch dichten Mischwald geht es auf und ab, über bei Trockenheit eher einfache, nach Regen mittelschwere Pfade. Bei uns war es schon etwas matschig und gelegentlich war es nicht einfach die Wege hoch oder runter zu kommen ohne hinzufallen.
Wir entdecken endemische Pflanzen und erkunden schließlich das einstige eindrucksvolle, versteckt gelegene Basislager von Fidel Castro und Co. Zwischendurch gibt es immer wieder mal einen Halt, wo wir an einer Hütte auch mal eine Pause machen und etwas zu trinken bekommen.
Der Kampf der Revolutionäre wird in dieser Umgebung lebendig, begleitet von Details und Anekdoten zu den damaligen Geschehnissen, die unser Reiseleiter zum Besten gibt.
Wir sehen Relikte aus dieser Zeit und das Loch, in dem die Antenne des Rebellensenders immer wieder versteckt wurde. Vom Rebellennest hat man einen tollen Blick und eine gute Übersicht über alles was sich anschleicht.
Am Nachmittag sind wir schließlich wieder zurück in unserer Unterkunft, wo wir den anstrengenden Wandertag relaxed ausklingen lassen können. Wir bleiben in der gleichen Unterkunft wie schon in der Nacht zuvor.
Tag 12 Santiago de Cuba
Heute sind war mal wieder in einer größeren Stadt, in der Gabi, ich und der Reiseleiter erst einmal wieder das Krankenhaus zu einer Untersuchung konsultieren.
Bevor wir dorthin kommen, besuchen wir auf dem Weg die katholische Wallfahrtskirche „Basilika del Cobre“ in „El Cobre“. Sie liegt auf einem Hügel im Tal von „El Cobre“, einem alten Bergbaudorf in dem Abraumhalden der alten Kupfermine den südlichen Rand des Ortes umgeben.
In Santiago de Cuba angekommen gehen wir ins Krankenhaus, der Fuß sieht nicht gut aus, ist angeschwollen und blau. Gabi bekommt einen neuen Gips, aber da es auf Kuba kaum richtige Krüken gibt, läßt es sich kaum vermeiden den Fuß auch einmal zu belasten, was den Gips meist nicht lange halten lässt. Das Krankenhaus macht einen etwas besseren Eindruck als das in Trinidat, doch der Behandlungssaal ist eine Massenabfertigungsstation.
Wir erkunden die Altstadt und nehmen einen Drink in einer Bar, von der es einen schönen Blick über die Stadt gibt. Dort treffen wir auch andere Reiseteilnehmer, die die gleiche Idee hatten.
Hier noch ein paar weitere Impressionen aus der Stadt, da Gabi nicht so gut zu Fuß ist entfernen wir uns nicht so weit vom Reisebus. Die Übernachtung ist im Hotel Las Americas in Santiago de Cuba.
Tag 13 Santiago de Cuba
Heute erobern wir mit unserem Bus und Reiseleiter diese spezielle Stadt. Zunächst unternehmen wir morgens einen Stadtrundgang durch das historische Zentrum zum Parque de Cespedes, zur Kathedrale, zur berühmten Moncada-Kaserne und zur Grabstätte José Martis auf dem prächtigen Friedhof der Stadt.
Auf dem Platz „Plaza De La Revolucion“, den gibt es nicht nur in Havanna sondern auch in der zweitgrößten Stadt Kubas, finde ich wieder den 26.07. auf einer Flagge.
Wir besuchen die Moncada-Kaserne, hier kostet es extra, wenn man fotografieren möchte. Die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba ist ein nationales Denkmal der kubanischen Revolution. Sie ist benannt nach dem General des kubanischen Unabhängigkeitskampfes gegen Spanien 1868–1898, General Guillermo Moncada. 1953 begann hier symbolträchtig der Kampf gegen das von den USA unterstützte Batista-Regime, der am 1. Januar 1959 mit der Flucht des Diktators Fulgencio Batista aus Kuba siegreich endete. Noch heute wird der Tag des Angriffs auf die Moncada-Kaserne, der 26. Juli, als offizieller Beginn der kubanischen Revolution als Nationalfeiertag in Kuba geradezu zelebriert. Die Einschusslöcher in der Fassade von 1953 werden sorgsam gepflegt und sind noch heute gut sichtbar.
Innen sieht man Bilder von Folter und Tod. Gefängniszellen, Waffen und Kunst, die sich mit der Revolution beschäftigt. Ein bedrückender Ort.
Anschließend besichtigen wir noch ein größeren Laden wo es Zigarren, Rum und T-Shirts gibt. Es liegt in einem Industriegebiet wo auch eine Eisenbahnlinie vorbei führt.
Allein beschließe ich noch ein wenig die Stadt zu erkunden und finde so etwas, was wie ein Friseur aussieht. Dort sitzen Frauen unter Hauben, die ich seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen habe. Männer sind dort nicht, aber ich lasse mich auf ein Abenteuer ein und versuche eine Rasur auf dem Kopf zu bekommen. Elektrische Rasierer kennen sie hier anscheinend nicht und so schnippelt die Frau mir etwas auf dem Kopf rum. Alle im Laden beobachten mich bei der Prozedur. Ich bezahle, was sich als Problem darstellt, da man mir meine CUCs hier nicht wechseln kann und werde die Friseurin samt Kollegin nicht mehr los. Anscheinend möchten sie, dass ich sie zum Essen einlade oder vielleicht auch mehr. Ich gehe mit Ihnen ein Bier trinken und dann versuche ich mich aus dem Staub zu machen. Eine Konversation ist leider nicht möglich, da ich kein Spanisch beherrsche und die beiden Friseurinnen auch kein Englisch.
Später nach dem ich noch etwas durch die Stadt gestreift bin, finde ich in einer Bar noch ein paar andere Reiseteilnehmer und wir genehmigen uns ein paar Drinks. Irgendwie kommen wir wieder ins Hotel.
Tag 14 Auf dem Weg nach Baracoa
Wir verlassen das Hotel „Las Americas“ und kommen an Guantanamo vorbei. Neben der Straße sieht man immer mal wieder Ochsenkarren, die wir überholen.
Wir machen einen Fotostopp am Meer. Es ist schön mal wieder an der Küste zu sein.
An einem Aussichtspunkt in den Bergen ist der nächste Stopp, dort werden wir sofort von Einheimischen genötigt Früchte zu kaufen. Man hat kaum eine Chance Fotos zu machen und von dem Berg in das Tal zu sehen.
Als wir in Baracoa ankommen machen wir noch Spaziergang durch den Ort und sehen uns die Gebäude und Bewohner an. Den Abend lassen wir am Pool im Hotel Porto Santo ausklingen.
Baracoa liegt an der „Bahía de Miel“ (spanisch für: „Honigbucht“) und wird von der „Sierra del Purial“ umgeben. Die breite Gebirgskette ist auch der Grund für die Abgeschiedenheit der Stadt. Vor der Revolution war Baracoa nur über den Seeweg erreichbar.
Tag 15 Wanderung zum Yungue de Baracoa
El Yunque (spanisch für: „der Amboss“) ist ein Tafelberg im Osten Kubas. Der 575 m hohe Kalksteinfels befindet sich inmitten von dichtem tropischen Regenwald etwa 7 km westlich von der Hafenstadt Baracoa in der Provinz Guantánamo.
Es ist mal wieder eine anspruchsvolle Wanderung, die ohne Gabi stattfindet. Es gibt mehrere Flussüberquerungen. Manchmal findet man einen Einheimischen mit Ochsenkarren, der sich etwas durch den Transport der Touristen verdient. Es geht auf und ab, wir erleben Ausblicke aufs Kokosnusstal und in verschiedene Buchten.
Ich gehe meist zu Fuß durch die Flüsse und schmeiße meine Schuhe am Ende der Reise dann auch weg, weil sie fertig sind.
Wir werden in den Kakaoanbau eingewiesen und dürfen probieren.
Auch eine Bootstour steht heute im Programm, mit zwei kleinen Booten werden wir von Einheimischen über den See gerudert.
Tag 16 Rückflug nach Havanna und Aufenthalt in Varadero
Von Baracoa starten wir am Morgen den Rückflug nach Havanna. Von dort werden wir nach Varadero gebracht. Eine Hotelanlage am Strand, die gerade ein Unwetter hinter sich hatte und ziemlich überschwemmt war. Keiner sagt uns, wo unsere Unterkunft innerhalb der Anlage ist und so ist Gabis Gips, als wir endlich unsere Hütte gefunden haben, total durchnässt. Später will man uns noch eine andere Hütte zuweisen, aber da machen wir nicht mit.
In der Anlage kann man nicht viel mehr machen als zum Strand zu laufen und sich eine Liege zu schnappen. Der Weg dorthin ist mit riesigen Pfützen gepflastert, in denen Riesenkrebse, die bei dem Sturm angespült wurden, zu finden sind.
Außerhalb der Anlage gibt es leider auch nichts Sehenswertes. Unter den Bäumen liegend muss man aufpassen, das einem keine Kokusnuss auf den Kopf fällt.
Nach zwei Tagen haben wir es überstanden und werden nach Havanna gebracht, dort geht es in den frühen Morgenstunden auf den a