Puerto Madryn, Patagonien


 


Von diesem Ort in Argentinien hatte ich bisher noch nicht gehört. Er ist aber wesentlich entspannter als der Moloch Buenos Aires. Es gibt keinen Stau und für die Einheimischen beginnt gerade die Badesaison. Der Ort selbst ist gut zu Fuß erkundbar. Da wir erst ab Mittag einen Ausflug gebucht haben, machen wir uns allein auf den Weg. Es geht zwar auch ein Shuttlebus für die Fußkranken in den Ortskern, aber wir wollen ein paar Kilometer machen.
Die Lokale und Souvenirgeschäfte machen gerade erst auf. Am gleichen Pier wie die AIDA liegen, wie auch schon in Buenos Aires, ein paar fahruntüchtige Rostlauben und Schiffswracks, die vor sich hin rotten. Es war gerade Ebbe und Gabi hat Muscheln und einen Hühnergott gesammelt. Das Wetter war herrlich zum Spazieren, aber zu sehen war in dem Kaff nicht wirklich etwas.
Unser Ausflug wurde Gottseidank nicht von so vielen Mitreisenden gebucht, somit war der Bus nicht ganz voll. Die Zeit für den Ein- und Ausstieg reduzierte sich dadurch auf ca. 6 Minuten.
Als erstes fuhren wir einen Teil der Strecke ab, die wir bereits zu Fuß erkundet hatten. Dann wurde ein Aluminiumwerk vom Bus aus gezeigt, anscheinend der größte Arbeitgeber in der Region.
Da das Naturkundemuseum noch geschlossen war, wurde das Programm umgestellt und es ging zur Seelöwenkolonie. Man kam nicht besonders dicht an sie heran, somit hat sie mich nicht wirklich begeistert, da habe ich in Amerika größere Kolonien gesehen, zu denen man auch bis auf 100 Meter heran kam.
Was wir aber bisher nicht kannten war die Schaffarm in der Pampa. Dort durften wir zusehen wie ein Schaf geschoren wurde. Einige Hintergrundinformationen zur Wolle, deren Arten und Kastrationswerkzeuge für Schafe wurden uns gezeigt.
Der Schurvorgang selbst dauerte keine 10 Minuten. Ein guter Scherer schafft 120 bis 150 Schafe pro Tag. Das Schaf war sehr ruhig und geduldig, ich weiß nicht ob es unter Drogen gesetzt war. Bevor es wieder auf die Weide durfte, bekam es noch zwei Spritzen mit Antibiotikum in das Hinterteil.
Ein neugieriges Guanako (sieht aus wie ein Lama), lief ebenfalls auf der Ranch rum und ließ sich von einigen Mitreisenden streicheln. Die Personen, die es nicht mochte, bekamen eine Ladung Spucke ab. Mir war es wohlgesonnen.
Von der Ranch ging es wieder zum Museum, welches inzwischen geöffnet hatte. Das Ecocentro war nicht sonderlich nicht groß und zeigte ein paar Walmodelle und sonstige Informationen zur Natur an Land und Wasser. Wir waren schnell damit durch. Gabi hat sich dort noch einen Ring und eine Kette im Museumsshop gekauft.
Fazit, die Schafschur hat den Ausflug gerettet.

Kategorien:Allgemein, Häfen, Kontinent, Kreuzfahrt, Süd Amerika, Schiffsreise

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