Das mit der Zeitanpassung will noch nicht so recht klappen, aber da wir wieder früh wach sind, können wir den Sonnenaufgang genießen und unsere Ausflüge gehen auch früh los. Wir sind heute getrennt unterwegs, Holger begibt sich auf die Spuren von Bob Marley und ich fahre in die Blue Mountain auf eine Kaffeeplantage. Meine Reiseführerin heißt Doris. Sie kommt eigentlich aus Deutschland und es hat sie vor 28 Jahren der Liebe wegen nach Jamaica verschlagen. Sie erzählt uns während der Fahrt einiges über Jamaica, dass es früher den Spaniern gehört hat und später den Engländern. Heute gehört Jamaica zum Commonwealth. Wir kommen an vielen Plantagen vorbei, es werden Gewürze, wie z.B. Piment oder Muskatnuss, Zuckerrohr und ab ca. 800 m Höhe der Blue Mountain Kaffee angebaut. Es gibt ca. 11 verschiedene Sorten der Ananas und 20 Sorten Bananen. Wir kommen an skurrilen Friedhöfen vorbei, die Grabsteine bestehen aus Schlössern, Autos oder Motorrädern. Ein Begräbnis dauert ca. 9 Tage und es wird viel gegessen, getrunken und gefeiert.
Nach 2 Stunden erreichen wir den Kaffeebauern, ringsherum blühen schon die Weihnachtssterne, das erinnert uns daran, dass es ja bald Weihnachten ist. Wir können uns den Reifegrad der Kaffeebohne anschauen und den Herstellungsprozess erleben. Natürlich können wir auch probieren, einigen ist er zu stark, aber mir schmeckt er. Da der Blue Mountain Kaffee zu den besten Kaffeesorten der Welt gehört, kostet bei uns das Pfund so um die 70 Euro, also lasse ich mal 20 USD hier und nehme ein Pfund mit, dazu findet in meiner Einkaufstüte auch noch Muskat, Piment und Kakao Platz. Im Anschluss fahren wir noch den Berg hoch und spazieren dann ganz entspannt den Berg hinunter, es gibt viele wunderschöne Schmetterlinge und Pflanzen zu sehen.
Im Anschluss fahren wir nach Charlestown, dort gibt es ein Maroon-Dorf. Das sind Indianer in Jamaika, die wie z.B. die Maori in Neuseeland, Sonderrechte genießen. Sie dürfen z.B. ihr eigenes Recht anwenden, es gibt 7 Dörfer in ganz Jamaika. Wir besichtigen ein Museum, wo die Geschichte der Maroon dargestellt wird. Im Anschluss gibt es, oh Wunder, ein vegetarisches Essen. Mir schmeckt es super, aber ich sehe in der Gruppe doch viele lange Gesichter. Es gibt dunklen Reis mit roten Bohnen, wildem Spinat, Akifrucht und in Kokos gedünstetes Gemüse, dazu einen frischen Mango-Ingwer-Saft. Daran schließt sich noch eine Tanzvorführung an, bei der wir aufgefordert werden mitzumachen.
Anschließend geht es mit dem Bus zurück zum Schiff und ich bin gespannt wie Holger den Tag verbracht hat. Und er hat schon unsere obligatorischen Reiseandenken gekauft: Starbucks-Tasse und Harley-Shirts, dazu gibt es eine wunderschöne Jamaica-Weihnachtskugel. Heute probieren wir auch mal das Buffetrestaurant, da muss ich aber sagen, dass es mich nicht so überzeugt hat, ich komme mir vor wie in einer Kantine, also morgen wieder 5-Gänge-Menü mit Bedienung.
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